Zahlreiche Gäste fanden sich am 15. Oktober um 18 Uhr in der katholischen Kirche St. Margaretha Salach ein, um dem Kirchenkonzert des Musikvereins Salach und dem diesjährigen Kooperationspartner, dem Collegium Cantabile, zu lauschen. Zwei Stunden später machte der lange anhaltende Applaus der Gäste Eines klar: der Besuch hatte sich aus vielerlei Hinsicht gelohnt! Hierbei bot die stilvoll neu renovierte Kirche dem Konzert einen perfekten Rahmen und die Musiker von Chor und Orchester verstanden es, diesen Rahmen mit musikalischem Leben zu füllen.
Aber der Reihe nach: Eröffnet wurde das Konzert vom Blasorchester des Musikvereins Salach unter der Leitung seiner Dirigentin Jana Rabl. Frau Rabl, die seit circa einem Jahr erfolgreich die musikalischen Geschicke des Vereins leitet, wählte für diese Eröffnung den Titel „Highlights from Exodus“. Für den Soundtrack zum Film Exodus (1960), der sich anhand von realen Ereignissen und fiktiven Handlungssträngen mit der Gründung des Staates Israel befasst, hatte Komponist Ernest Gold mehrere Auszeichnungen erhalten. Das Stück, welches geschickt gefühlvolle Melodien mit imposanten Passagen verbindet, bildete einen würdigen Auftakt für den weiteren musikalischen Abend.
Zunächst aber wurden die Gäste durch den Salacher Pfarrer Robert Lukaschek begrüßt. In seiner Ansprache berichtete Lukaschek von der langjährigen guten Zusammenarbeit mit dem MV Salach sowie seinen Erinnerungen an Auftritte des Collegium Cantabile. Aber auch eine persönliche Note durfte nicht fehlen, denn der 15. Oktober war zugleich der letzte Arbeitstag von Pfarrer Lukaschek in seinen Gemeinden Salach und Ottenbach. Humorvoll verglich Lukaschek daher natürlich den Titel Exodus mit seinem eigenen Ausscheiden aus dem alten Wirkungsbereich.
Im Anschluss betraten nun die Akteure des Süßener Chors Collegium Cantabile den Altarraum der Kirche. Die ca. 25 Sänger und Sängerinnen präsentierten unter der Leitung ihres Dirigenten Günther Lehmann Titel aus den unterschiedlichsten Stilrichtungen und Epochen. Das Publikum bekam so vor Augen und Ohren geführt, wie vielseitig spirituelle Musik sein kann, denn sämtliche Titel des Collegium Cantabile hatten einen kirchlichen Hintergrund. Zu ihrem Repertoire zählten unter anderem Titel wie Pater Noster von Igor Strawinsky oder Locus iste von Anton Bruckner. Zum Abschluss ihrer Darbietung brachte der Chor dann noch mit Down by the riverside und No need to knock die ganze Kirche zum wippen und schnippen. Auf den Swing folgte dann auch der verdiente, langanhaltende Applaus des Publikums.
Den letzten Abschnitt des Konzerts bestritten nun wieder die Musiker des MV Salach. The saint and the city lautete der Titel des folgenden Stücks, welches zu einem Höhepunkt des Abends werden sollte. In diesem Titel verarbeitet Komponist Jacob de Haan eine Legende um einen Drachen, der die holländische Stadt Zwolle heimsucht, aber letztlich vom Erzengel Michael niedergerungen wird. Um der kirchlichen Komponente der Legende Rechnung zu tragen, nutzte de Haan die Melodie aus Laudate Dominum als zentrales Thema für den Erzengel Michael.
Nach dem von Dirigentin Jana Rabl auf schwizerdütsch eingeleiteten Schweizer Volkslied S’isch äbe-ne-Mönsch uf Ärde trat nun Sängerin Evelyn Scheurer vor das Publikum. Begleitet durch das Blasorchester des MVS sang sie sich mit I dreamed a dream aus Les Misérables und Gabriella’s Song aus dem Film Wie im Himmel in die Herzen der Zuhörer.
Bevor Silvio Caputo, Vorstand des MV Salach, das Publikum nach einigen Danksagungen in den Abend verabschiedete, trugen die Sänger/-innen des Collegium Cantabile und die Musiker des MV Salach dann noch gemeinsam Der Mond ist aufgegangen in einer wunderschön arrangierten Fassung von Guido Rennert vor. Mit ruhigen, dem Publikum wohlbekannten Melodien ging so ein rundum gelungener Konzertabend zweier unterschiedlicher, aber perfekt harmonierender Ensembles zu Ende.